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"Anfänglich [Anfang der 1990er Jahre] bestand bei den professionell Tätigen große Skepsis, ob Psychiatrieerfahrene in der Lage sind, sich zu organisieren und sich kontinuierlich und zielorientiert für ihre Interessen einzusetzen. Manche sprachen es ihnen grundsätzlich ab."[1]

Schwache Interessen

"Psychiatrieerfahrene haben aus unterschiedlichen Gründen schwache Interessen: (a) Symptome ihrer Erkrankung schränken sie wesentlich ein; (b) einige haben wenig/keine Ausbildung, dies steht der Kognition und dem Fachwissen (v. a. in ihren eigenene Augen) oft entgegen; (c) dem Outing bei Interessensvertretung folgt oft eine Stigmatisierung; (d) die meisten Betroffenen wollen die Psychiatrie hinter sich lassen; (e) im allgemeinen Engagement der Behindertenarbeit können sie sich kaum durchsetzen bzw. haben oft andere Interessen; (f) Armut, z. B. ist eine Vorfinanzierung im Rahmen von Verbandsarbeit schwierig; (g) sie sind v. a. durch äußere Faktoren der Benachteiligung konstituiert, vom Problem unmittelbar betroffen, also eine exogene Gruppe, und neigen dazu, sich von der eigenen Lebenslage und dem Sozialstatus zu dinstanzieren."[2]

Einzelnachweise

  1. Andrea Dischler, Waltraud Himmelmann, Rainer Höflacher (2019): "'Psychisch krank' - Gelingt Inklusion trotz Tabuisierung?", in: Katrin Toens/Benjamin Benz (Hrsg.): Schwache Interessen? Politische Beteiligung in der Sozialen Arbeit. Weinheim, Basel: Beltz Juventa, S. 216
  2. Andrea Dischler, Waltraud Himmelmann, Rainer Höflacher (2019): "'Psychisch krank' - Gelingt Inklusion trotz Tabuisierung?", in: Katrin Toens/Benjamin Benz (Hrsg.): Schwache Interessen? Politische Beteiligung in der Sozialen Arbeit. Weinheim, Basel: Beltz Juventa, S. 220